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Pfarrbrief der Pfarrei St. Marien Wassenberg

 


 

Pfarrbrief St Marien

Pfarrbrief Juni 2024

Liebe Schwestern und Brüder,

nachdem Pfingsten den österlichen Festkreislauf vollendet hat und wir im Dreifaltigkeitsfest noch einmal die Demut (Menschwerdung Gottes an Weihnachten), die Stärke (Ostern) und die Lebendigkeit unseres dreifaltigen Gottes (Pfingsten) gefeiert haben, heißt es nun diesen Glauben im Alltag zu leben.

Und da kommt das Hochfest Herz-Jesu (07. Juni) und das Fest zu Ehren des unbefleckten Herzens Mariens (8. Juni) genau recht, zusammen mit der Frage: Wo ist dein Herz? An wen oder was hängt es? Für wen schlägt es gerade?

Während meiner Zeit im Krankenhaus habe ich innerlich einiges durchgemacht:

Obwohl äußerlich alles ziemlich glatt lief, gab es Phasen des Nicht-mehr-weiter-Wissens, der „kleinen“ Verzweiflung, des Fixiertseins auf mich selbst und mein Knie.

Dadurch, dass ich nicht im Dienst war, traten die eigenen Regungen des Herzens klarer ins Bewusstsein, fast so wie in einer Laborsituation.

Wenn gar nichts mehr ging, griff ich dann zu einem ungelesenen Buch und ließ mich von dessen Gedanken inspirieren.  Wenn ich in mir selber festhing, führte kein Weg daran vorbei, mich zum ehrlichen (Rosenkranz-) Gebet durchzukämpfen – und dann konnte ich auch nachts wieder schlafen.

In den ersten zwei bis drei Tagen nach der OP ging aber fast gar nichts, da half nur mich selber aushalten in all der Schwäche - nicht einfach. Aber was bleibt einem anderes übrig? 😊

Aber den größten Teil der Zeit konnte ich entscheiden, und das Gebet beten zum heiligen Geist („Komm, oh Geist der Heiligkeit“ oder frei: „Heiliger Geist, komm in mein Herz, flute es …“) und die Betrachtungen der heiligen Schrift (für die Videos) haben mich ganz oft über mich selbst hinaus zu Jesus gebracht.  Zu seiner Hoffnung, in seine Freude und Zuversicht.

Und das ist doch Herz-Jesu: innerlich bei IHM und in seinem Wort sein. Dass seine Worte mich innerlich aufbauen, ich mich an ihm festhalten kann und ich nicht in Resignation oder gar Verzweiflung abrutsche.

Denn sein Herz war immer ganz beim Vater und sobald ich zu seinem Herzen finde, bin ich bei Gott und seiner Kraft und das Herz Mariens war innerlich auch immer auf Gott ausgerichtet.  Und die beiden Herzen (Doppelherz?) warten auf uns und sobald wir uns ihnen zuwenden, sind sie da und nehmen uns auf. Denn sie wissen, nur wenn wir über uns selber hinaus sind, in der Liebe, sind wir letztlich bei uns selber.

In diesem Sinne ein gesegnetes Doppelherz-Fest